Sonntag

Rückblick Bienenjahr 2018: sonnige Tage

Unsere Bienen hatten in diesem Jahr ungewöhnlich viele Arbeitstage. Entsprechend umfangreich sind die Vorräte in den Körben. Weniger als die Hälfte der Schwärme aus dem letzten Jahr haben unsere Gemüter erfreut. Warum? Das Wetter war gut, Trachtangebot - auch gut, genug Bienen gab es auch. Trotzdem sind dieses Jahr viele Völker gar nicht geschwärmt.

Einer der Schwärme 2018


Die Baumläuse bei der Arbeit
Auffallend waren die von Honigtau triefenden Eichen und Scheinakazien. Die Bienen sammelten sehr intensiv über mehrere Wochen in einer Eiche, die wohl von Lachniden nur so übersät sein mochte. Unter dem Baum ging man durch die klebrige Substanz und der Boden war dunkel gefärbt wie nach Regenfall. Den gab es allerdings fast gar nicht. In unserer Scheinakazie waren die äusseren Erscheinungen ähnlich. Im Unterschied zur Eiche fanden wir aber keine Bienen, die sich des klebrigen Süssstoffs bedient hätten. Die Läuse befielen die jungen Fruchtstände und wollten bis zum Herbst nicht mehr davon ablassen. Wenn man sich unter den Baum stellte, konnte man den Zuckerregen auf der Haut spüren, aber keine einzige Biene holte sich etwas davon. Sie waren wohl woanders zugange. 


Ines Blumengarten für die Bienen












Ein Nachbarimker hat sein Kistenvolk auf einer Waage zur Beobachtung stehen. Er berichtete mir, dass er an einem Tag glaubte, seine Waage wäre kaputt: das Volk wog am späten Abend 7 kg mehr als noch am frühen Morgen.







Unsere landwirtschaftlichen Erzeuger in der Umgebung haben dieses Jahr durch eine Wetterbedingte frühe Getreideernte für wunderschöne Blütenteppiche gesorgt. Vieles, was an Gründüngungsmassnahmen gemacht wurde, kam den Bienen zu Gute. Riesige Felder mit Sonnenblumen und Phacelia schmückten die Landschaft, gelbe Senfeinsaaten brachten und bringen immer noch die Bienen zum Sammeln und Bestäuben. Ein weiterer Blütenmagnet bildeten die ersten Maisersatzpflanzenfelder der durchwachsenen Silphie. 


Wie schon angedeutet, sind die Bienen heute, am 11. November 2018, geflogen und sind sogar zwar spärlich, aber immer noch mit Pollenhöschen unterwegs gewesen. Das deutet auf fortwährende Arbeit im Inneren des Korbes.

Wie geht und ging es den Untermietern der Bienenvölker?
Nein, wir meinen nicht die Bücherskorpione, wir haben leider noch keine gefunden, weder in unseren alten Büchern, noch in unseren Beuten. Gemeint sind die Varroamilben.

Ich muss sagen, es fällt mir immer schwerer diese Tiere als unerwünschte Parasiten zu sehen, als vielmehr eine zusätzliche Wesenserscheinung „an“ der Biene. Wir kontrollierten dieses Jahr immer wieder den natürlichen Abfall aus den Körben und stellten fest, dass wir sogar noch im September wenige Exemplare in den Tellern fanden und zwar gleichermassen in den abgeschwärmten Völkern, wie auch bei den Schwarmvölkern, die neu gebaut hatten, wie auch in den Völkern, die gar nicht geschwärmt sind. Natürlich hätte ich gerne eine zuverlässige Antwort auf die Frage nach dem Warum!

Tote Bienen unter einem der Körbe
Jetzt, Anfang November, sieht es ganz anders aus. Alarm, vermehrter Totenfall bei Milben. Wir hatten ein paar wenige kältere Tage Ende Oktober. Diese Tage führten zu einer massgeblichen Unterbrechung der Tätigkeiten, die schon über Monate währten. Die Milben tauchten auf zwischen den sterbenden Sommerbienen (Bild Betonfläche) und der Gemüllteller zeigt uns bei einem Volk sehr unschöne Bilder der befallenen Brut der Winterbienen. 
Wir hatten uns vorgenommen zu behandeln wenn nötig und nicht auf Befallsverdacht. Jetzt plötzlich müssen wir also zur Tat schreiten. 

Befallene Winterbrut



Ich würde sagen, die Bienen sind jetzt in Winterstimmung, aber längst nicht in einer Wintertraube. Temperaturen bis zu 16 Grad Celsius tagsüber und nachts nicht unter 6 Grad lassen die Bienen nicht wirklich zur Ruhe kommen. Wir können also noch behandeln ohne eine Wintertraube zu stören…

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