Sonntag

Der Winter rückt näher

Erster Advent, seit ein paar Tagen ist es kalt. Die Bien-en versammeln sich dauerhaft und eng in ihren unterschiedlichsten Behausungen. Sie sind nicht ganz allein - mit ihnen sind ebenfalls, sozusagen hautnah auch noch andere Tiere, wir nennen sie varroa destruktor, kleine Milben, auf deren Speisezettel das Blut der Bienen ihr eigenes Fortkommen sichert. Werden es zu viele dieser Milben wird das Bienenvolk sein Leben bis zum Frühjahr ausgehaucht haben. Deshalb mag es gut sein, dass ein verbündeter Imker sich ein klares Bild von den Verhältnissen dieser Lebewesen im Bienenstock verschaffen kann, so lange es noch nicht zu spät ist auf die Gefahr hin zu reagieren. Die Bienen unserer Breitengrade sind dazu meist nur sehr begrenzt in der Lage. Vermehrte Völkerverluste sind unter Umständen die Folge eines Ungleichgewichtes im jeweiligen Bienenvolk. Bildhaft wahrgenommen hat der Überbau des sozialen Zusammenhangs der kleinen Bienenindividuen noch kein probates Bewusstsein dieser Störung entwickelt. Entsprechend fehlt die Bekämpfung der kleinen einzelkämpferisch sich fortpflanzenden Milben oder ist zumindest meist noch nicht verbreitet zu beobachten.
In unserer Bienenhaltung gehen wir davon aus, dass alles was natürlicher Weise geschieht, dem weisheitsvollen walten des Geistes entspringt. Da es für uns Menschen nicht wirklich vernünftig ersichtlich werden kann, dass es weisheitsvoll ist, wenn unsere Bienenvölker reihenweise sterben müssen, entsteht für machen der Verdacht, dass wir selbst, als mit dem Bien verbündete Wesen, vielleicht etwas zu dieser Ursache beigetragen haben und immer noch beitragen. Deshalb denken wir auch darüber nach, wie wir uns verhalten sollten, um der Biene ein Überleben im Zusammenhang der Natur zu fördern.
Die Naturwissenschaft, in ihrer ganzen Breite selbst, hat schon viele Ursachenmöglichkeiten festgestellt. Viele dieser Ursachen haben ihren Ausgangspunkt nicht so sehr in einer falschen Idee, sondern oft in ihrer quantitativen Ausführung in Form von: zu viel, zu gross, zu bald, zu einseitig, zu extrem, zu unverantwortlich.

Pflanzenschutz, Pflanzengesundheit, Tierschutz, Tiergesundheit, Menschenschutz, Menschengesundheit sind natürliche Themen allen Denkens im Zeitalter der bewussten Gewahrwerdung und Erforschung lebendiger Zusammenhänge in der Natur. Welcher Mensch kann dies alles überblicken? Wenn kein einzelner Mensch dazu in der Lage ist, dann eine Gruppe von Menschen vielleicht?

Finden wir in der Wissenschaft, in unserem Glauben oder in der Kunst den notwendigen Ansatz zu einem tiefen Verständnis dessen, was uns umgibt, was um uns herum passiert, warum dies oder jenes zur Erscheinung kommt und warum nicht?

Goethe meinte, dass man mindestens zwei dieser Gebiete in sich gleichsam erwecken sollte, dann hätte man die dritte Richtung wie automatisch in sich aufgenommen. 

In jedem denkbaren Fall bedeutet dies wohl, dass es eine Art Erziehung zum Guten geben muss, deren Inhalt wohl die menschlichen Tugenden sein müssen, um danach die "richtigen" Entscheidungen für das individuelle Handeln treffen zu können. 
Richtig, einerseits auf den einzelnen Menschen betrachtet, dass jemand, der auf die Erde gekommen ist um sein leben zu gestalten, dadurch auch in eine solche Lage kommt, dies einer höheren Instanz gegenüber zu tun. Für die Gemeinschaft hat es die Bedeutung, dass ihre Entwicklung nach den besten Grundsätzen der einzelenen Menschen berücksichtigt wird oder eben aus bestimmten Gründen genau das Gegenteil davon, aber immer noch im Guten Sinne für ein gesamtes Weltgeschehen als Absicht zu Grunde läge. 

Wir wünschen Euch allen einen schönen 1. Advent.

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