Bienenstock im Vorfrühling
aufgebaut auf schwarzem Block,
steht, in lust'gem Farbenkleide,
wohlbeschützt ein Bienenstock.
Und es summt und flirret mächtig
Und es summt und flirret mächtig
um der Tore schmalem Spalt,
schwärmet ahnungsvoll bedächtig,
fliegt und kehret wieder bald.
Sonnenflüge zu entfalten,
nach des Winters kaltem Dunkel,
heben von den bunten Spalten
Bienen sich im Goldgefunkel.
Ach, mit trauernder Gebärde
kehren sie zum Stock zurück.
Eingehüllt im Schoss der Erde
Eingehüllt im Schoss der Erde
schlummert noch ihr Lebensglück.
Gelbe Primel, blaues Veilchen
und der Tulpen stolze Pracht,
warten noch ein kleines Weilchen
in dem Schutze ihrer Nacht.
Denn es brausen kalte Winde
noch von schneebedeckten Zinnen,
treiben luftiges Gesinde,
das sich tummeln will, von hinnen.
Nur die schöne Trauerweide
fächelt in smaragd'nem Grün
und lässt das lockende Geschmeide
ihrer zarten Kätzchen blühn.
Johannes Leibl
Poetisches Tagebuch
Johannes Leibl
Poetisches Tagebuch
Diesjährige Frühling verwöhnt ab und zu nicht nur uns, sondern auch unsere Bienen. Ungewöhnlich hohe für diese Jahreszeit Temperaturen führen dazu, dass die Bienen ziemlich früh "loslegen", sie fliegen Pollen ein, arbeiten und wahrscheinlich brüten schon. Das wir bestimmt seine Folgen haben.
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