Samstag

Umgang Teil 1: Die Ortsbestimmung für den neuen Korb

Innerhalb von Menschen bewohnten Gebieten, also in Ortschaften und Städten denken wir an unsere Nachbarn.


1. An und Abflug der Bienen sollten später für niemanden störend sein. Es ist dabei auch schon daran zu denken, dass die Bienen im folgenden Jahr auch wieder schwärmen könnten und somit dieses beeindruckende Ereignis den Nachbarn nicht verborgen bleiben wird. Bienen beim Schwärmen brauchen viel Luftraum, sollte sich dieser Luftraum über einer Bushaltestelle oder vor einem Krankenhaus befinden, kann das zu erheblicher Störungen z.B. im Strassenverkehr und zu Unruhe unter den Menschen führen, weil in den meisten Fällen dem Beobachter nicht bewusst ist, wie harmlos und friedfertig dieses Schauspiel ist.


2. Bienen sind keine Ameisen, nach Beobachtungen von Thomas Seeley wählen die Bienen nach Möglichkeit für die Ansiedelung eine Luftraumhöhe von 2,50 m bis 3,00 m. Dabei darf man wohl sagen, dass es gerne mehr, aber eher nicht weniger sein sollten. 


3. Ein wichtiger Punkt sind die Lichtverhältnisse in der Nacht. Wir Menschen erhellen die Nacht mit elektrischem Licht. Dieses Licht hat, wie das Sonnenlicht, zwar nicht den selben, aber eben doch einen Einfluss auf des Verhalten der Bienen, wie auf Insekten im Allgemeinen. Die Tiere fliegen diesem Licht entgegen, sollte es nicht in gebührendem Abstand vom Bienenkorb entfernt sein und werden im Verlaufe der Nacht nicht mehr zum Stock zurückkehren können. Eine Strassenlaterne als (einen zu nahen) Nachbarn zu haben ist für den Bien ein unüberwindbares Problem.


4. Welche Himmelsrichtung ist die erste Frage, bei der wir nicht mehr so leicht entscheiden können, was sinnvoll für die Bienen ist. Im Osten geht die Sonne auf, im Süden ist ihr Mittagslauf, im Westen wird sie untergehen, im Norden ist sie nie zu sehen.
Wann sollen die Sonnenstrahlen auf unseren Korb treffen? Morgens, Mittags oder gar erst am Abend oder gar nicht?
Trifft die Sonne schon Morgens auf den Korb, bedeutet dies, dass z.B. im Frühjahr die Luft am Korb schon bald erwärmt wird und die Bienen zu einem Reinigungsflug ermuntert. Die Gefahr für die ausgeflogenen Bienen ist, dass sie sich beim Ausflug in schattigen Bereichen ausserhalb des Korbes den Tod holen, weil es dort so kalt ist, dass sie schnell erstarren und nicht mehr rechtzeitig in die wärmende Gesellschaft ihrer Schwestern zurückkehren können. 
Bei uns haben die meisten Körbe einen Wetterschutz. Dieser gewährleistet, ausser dem Schutz vor Nässe, auch den Schutz vor zu starker und anhaltender Sonneneinstrahlung über die Mittagszeit.


5. Nicht vergessen dürfen wir, dass im Frühjahr der Reinigungsflug der Bienen ein kleines Problem für die Nachbarn mit sich bringen kann. Bei diesem Flug wird die Kotblase entleert und vorwiegend auf hellem Hintergrund abgeworfen. Hat also ein Nachbar seine weisse Wäsche zum trocknen aufgehängt oder seine hellen Balkonmöbel schon im Garten stehen, können die kleinen Bienenkotflecken zu Missmut führen.


6. Hängt der Korb über einer Rasenfläche, werden sich im Sommer dort im Gras immer einige Bienen befinden können, sei es, weil sie eine Zwischenlandung machen, sei es, weil sie den Stock nicht mehr erreichen und sterben müssen. Spielen also Kinder auf dem Rasen, können sie dort leicht auf eine Biene treten und dabei auch gestochen werden. 
Zum Leben der Tiere gehört auch der Tod. So kommt es natürlicherweise auch täglich vor, dass Bienen den Korb verlassen und dann in unmittelbarer Nähe des Korbes tot aufzufinden sind. 


7. Selbstverständlich brauchen wir auch den freien Zugang nach unten, um später den Korb auch absenken zu können.









  








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